Künstlerportrait: Christoph Brech

9. Oktober 2020 um 19:00 Uhr in der Wagenhalle der Pasinger Fabrik: Bernhard Neuhoff, Musikjournalist und Redaktionsleiter bei BR-Klassik, führt ein Gespräch mit dem vielseitigen und international arbeitenden Künstler Christoph Brech. Dabei werden auch einige seiner Filme gezeigt. Kosten 10 € bzw. 8 € für Mitglieder. Anmeldung unter kulturforum.muenchen-west@web.deist gemäß Corona-Vorschriften erforderlich unter Angabe Ihrer Kontaktdaten. Eine Teilnahme ist nur nach Bestätigung möglich. Wegen der geltenden Abstandsregeln sind die Plätze in der Wagenhalle auf 50 begrenzt.
Bitte beachten Sie auch unsere Besucher Information  (PDF-Datei) zu den Corona-Bedingungen.

Bernhard Neuhoff im Gespräch mit Christoph Brech. Foto: Ulrike Turner

Während seiner Schulzeit spielt Christoph Brech viele Jahre die Querflöte; später studiert er Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München; aber bekannt wird er vor allem mit zahlreichen Videoarbeiten, in denen er seine Liebe zu Kunst und Musik verbindet.

Der Pasinger Christoph Brech lebt in einem Reihenhaus in der Waldkolonie. In dem kleinen liebevoll angelegten Garten findet er Momente der Ruhe und Kraft für seine Arbeit. Sehr früh wird er geprägt durch die Gemeinde St. Hildegard, in deren Kirchenverwaltung er lange tätig war. (Siehe auch die Führung von Christoph Brech für das Kulturforum München-West)

Diese Nähe zu Kirche und Religion findet man auch in Brechs späteren Arbeiten; z.B. in seinem Video mit dem Titel Dark Cloud in der Ausstellung Nachts. Oder in „Zwischen Traum und Wirklichkeit“,  Sammlung Goetz im Haus der Kunst, in dem er den Lauf des Mondes vom Schiff aus festhält und mit einem Bibeltext hinterlegt. Ebenso zeugt eine seiner letzten Arbeiten in 2019, sieben Glasfenster für Chor und Oratorien der Hl. Kreuz Kirche in Giesing, von seiner Bindung zur Kirche.

In vielen seiner Arbeiten hat Brech die Visualisierung von Musik zum Thema:
Die Musik von Schostakowitsch erlebt man beim Blick auf die Falten am Frackrücken, die sich beim Dirigieren verändern, glätten, bewegen. In seiner Zusammenarbeit mit Mariss Jansons und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks werden die Töne der einzelnen Musiker in Licht umgewandelt und in einer weiteren Arbeit werden die Bewegungen beim Dirigieren als Lichtbild nachgezeichnet.

Cis-Moll. Foto: Christoph Brech

Auf eine sehr stille Art und aus einem sehr eigenen Blickwinkel heraus nähert sich der Künstler seinen Objekten und stellt vielfältige Bezüge her, die sich manchmal erst auf den zweiten Blick erschließen: der Blick auf von Gras umwehte Steine zur Musik der irischen Ballade The Wind That Shakes the Barley ist der Blick auf unbekannte Kindergräber irgendwo in Irland, die zur Erinnerung an Irlands Geschichte werden. Zeit, Vergänglichkeit und Erinnerung sind immer wieder Schwerpunkte in Brechs Arbeiten.

The wind that shakes the barley. Foto christoph Brech

Aktuelle Arbeiten findet man z.B. in der Ausstellung Treue Freunde im Bayerischen Nationalmuseum; in dem neuen Freunde-Foyer der Staatsoper München mit über 80 Fotografien, die Christoph Brech auf Reisen des Staatsorchesters mit Kirill Petrenko gemacht hat. Auch ein Video mit Petrenko ist dort im Foyer zu sehen. Auf dem Westfriedhof in München sind zwei 7 Meter lange von Brech geschaffene Mosaike zu sehen und in der Heilig-Kreuz-Kirche in München wurden vergangenen Oktober die 5 Chor- und 2 Oratorienfenster eingeweiht, die Brech mit über 1.200 Thoraxaufnahmen des Menschen gestaltet hat (siehe auch seine Führung).

Zahlreich sind seine Arbeiten im öffentlichen Raum und auch in verschiedenen Museen und Galerien finden sich seine Werke.
Von seinen vielen Auszeichnungen und Ehrungen sind besonders zu erwähnen der renommierte Kunstpreis Berlin ( 2018) und das begehrte Villa Massimo-Stipendium (2006/07).

Bernhard Neuhoff im Gespräch mit Christoph Brech. Foto von der Veranstaltung am 9. Oktober 2020: Tobias Melle

Termin: Freitag, 9. Oktober 2020, 19:00 Uhr. Veranstaltungsort ist die Wagenhalle in der Pasinger Fabrik.