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Kulturfrühstück
Sonntag, 20. Mai um 11 Uhr
in der Marsopstraße 19
zu Gast bei Simon Erber

Anmeldung erforderlich
089/8888903 oder
kulturforum.muenchen-west@web.de
Kostenbeitrag: 5 Euro


Pressemitteilung Kulturforum München-West
Pressesprecherin: Angela Scheibe-Jaeger,
Fon: 089-8349347
Email: AngelaScheibe-Jaeger@t-online.de

Kulturfrühstück des Kulturforum München West
im Atelierhaus von Josef Flossmann

Illustre Bewohner und verborgene Schätze in Obermenzing

Pasing-Obermenzing Die Gegend zwischen dem Pasinger Bahnhof und dem Kanal wird seit 1893 von der „Exterschen Villencolonie“ geprägt, wo um 1900 bedeutende Künstler ihre Wohnsitze und ihre Ateliers hatten. Am Nymphenburger Kanal hat sich der Bildhauer Josef Flossmann, von dem der Bismarck-Brunnen am nahen Wensauer Platz stammt, 1901 nach eigenen Plänen ein Atelierhaus erbauen lassen. Wenige Jahre drauf hat er nach Plänen aus dem Büro von Theodor Fischer ein Wohnhaus angebaut.

Josef Hauzenberger hat diese Ansicht des Atelierhauses gemalt.
Quelle: Thomas Hauzenberger

Wohnhaus und Künstleratelier

Über 100 Jahre lang beherbergt das Anwesen in der Marsopstraße mit seinen großen Räumen Künstler der verschiedensten Sparten, denn nach dem Tod des ersten Hausherrn, des Bildhauers Flossmann, wird das Haus bis heute als Wohnhaus und Künstleratelier genutzt. Nicht nur seine Nachfahren wie der Bildhauer Josef Erber, auch andere bildende Künstler gehören zu den Nutzern der Atelierräume des großen Hauses. Die Familie Erber hat das Atelierhaus ihres Großvaters heute in seiner Struktur erhalten.

Der Münchner Josef Flossmann, der von 1862 bis 1914 lebte, studierte an der Akademie der Bildenden Künste. Unter dem Einfluss von Adolf von Hildebrand gestaltet der "königlich bayrische Hofbildhauer" seine sich an der Antike orientierenden dekorativen Bauplastiken, Brunnen - und Brückendekorationen nach seiner neuen Auffassung der Plastik. Später lehrt er dort als Professor. Mit seinem Schwager, dem Maler Georg Buchner, hat Flossmann eine besondere künstlerische Beziehung, sie werden Mitbegründer der Neuen Secession.

Illustre Bewohner

Flossmanns Tochter Marianne – selbst Bildhauerin und Keramik-Künstlerin - heiratet 1934 den in Giesing geborenen Bildhauer und Karikaturisten Josef Erber. Sie wohnen bis zu ihrem Lebensende zusammen in diesem Atelierhaus. „Das Haupt- und Nebengebäude wurde zum Zweck der gewerblichen Herstellung und Vervielfertigung von Plastiken erbaut und bis 1914 so genutzt. Erst mit der Heirat meiner Eltern bewohnten diese erstmals das Atelierhaus. Mein Vater Josef Erber hat danach in den 30ern und nach dem Krieg in den 50ern zwei Wohneinheiten zu Vermietungszwecken integriert“, so Simon Erber.

Zu den weiteren bedeutenden Künstler-Persönlichkeiten, die hier als Mieter lebten oder arbeiteten, gehört der Maler und Grafiker Georg Schrimpf und seine Frau, die Malerin und Grafikern Maria Uhden. Sie ziehen 1917 in die Marsopstraße. Der surrealistische Maler Edgar Ende wohnt in den 1930ern fünf Jahre in dem Haus. Der Bildhauer Hans Osel (1907 -1996), der in Pasing mit einigen Werken im öffentlichen Raum vertreten ist, gehört zeitweise ebenfalls zu den Mietern. Ein weiterer Bildhauer, Rolf Nida-Rümelin, erhält seine erste künstlerische Ausbildung von seinem Vater in den Flossmann-Atelierräumen; gewohnt haben sie bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges schräg gegenüber. Auch der Bildhauer und Graphiker Herbert Peters hat hier eine Atelierwohnung, zusammen mit seiner Frau, der Photographin Ilse Peters. Ebenso der Maler Josef Hauzenberger, der 1962 mit seinem Freund und Kollegen Franz Hirsch hier ein kleines separates Ateliergebäude bezieht und mit seiner Familie dreißig Jahre hier lebt. Weiter ist der Maler Karl Meisenbach (1898-1976) als zeitweiliger Bewohner des Hauses zu nennen. Auch namhafte Schauspieler und der Bühnenbildner Wolfgang Znamenacek gehören dazu.

Kulturfrühstück

Das Kulturforum München West lädt ein zum Besuch des Anwesens in der Marsopstraße 19 am Sonntag, 20. Mai um 11 Uhr. Simon Erber wird bei dem späten „Kultur-Frühstück“ von den Bewohnern des Hauses seines Großvaters erzählen und Einblicke in das Atelier seiner Eltern mit „verborgenen Schätzen“ geben. Der Kostenbeitrag beträgt 5 Euro, eine Anmeldung unter 089/8888903 oder kulturforum.muenchen-west@web.de ist wegen des begrenzten Platzes dringend erforderlich



 

 

Kulturforum München-West   Jahr 2012