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Ausflug zum Malura-Museum

Montag, 13. Mai 2013

Treffpunkt am Bahnhof Pasing, Zeiten siehe Text


Veranstalter:
Kulturforum München-West e.V.

Ausflug zum Malura-Museum, Oberdießen

Montag, 13. Mai 2013

Trotz des leichten Regenwetters radelten 4 Unbeirrbare die 15 km auf einer herrlichen Strecke von Kaufering nach Oberdiessen. Fast gleichzeitig traf die Zug-Gruppe ein.

Andrew Malura erwartete uns schon.

Zuerst führte er uns durch die im Erdgeschoss untergebrachte Ausstellung von Bildern und Skulpturen der Künstler Erwin Eisch und Gretel Eisch Stadler.

Erwin Eisch gilt seit den 1960er Jahren als Mitbegründer der internationalen Studioglasbewegung, als einer der ersten Künstler, der Glas als Medium des künstlerischen Ausdrucks einsetzte. Heute ist sein künstlerischer Schwerpunkt die Malerei.

Sein Vater Valentin Eisch gründete eine eigene Glashütte in Frauenau, Bayerischer Wald.

Nach seiner Ausbildung zum Glasgraveur in der Werkstatt seines Vaters von 1946 bis 1949 studierte E. Eisch bis 1952 an der Akademie der Bildenden Künste München Glasdesign, Bildhauerei und Innenarchitektur. Von 1956 bis 1959 setzte er sein Studium der Bildhauerei und Malerei in München fort.

In dieser Zeit war er 1957 bis 1959 Gründungsmitglied der Künstlergruppe SPUR, 1960 betrieb er zusammen mit seiner späteren Frau Gretel Stadler und Max Strack die Abspaltung der Künstlergruppe RADAMA.

In Frauenau gründete er 1965 ein eigenes Glasstudio. In den 1980er Jahren organisierte Erwin Eisch dreimal das Internationale Glassymposium in Frauenau mit.

1988 gründete er zusammen mit anderen das „Bild-Werk Frauenau“. Er ist seit 1962 verheiratet mit Gretel Stadler und hat mit ihr fünf Kinder.

Erwin Eisch war maßgeblich am Konzept und der Eröffnung des Glasmuseums Frauenau im Jahre 1975 beteiligt.

Dann ging es über eine schmale Stiege in die oberen Stockwerke des Bauernhauses. Dort sind Dokumentationen über das Leben von Oswald Malura und seine Werke zu sehen.

Oswald Malura (1906 - 2003) war ein deutscher Maler, einer der letzten Vertreter der Schwabinger Boheme.

Nach einer Lehrzeit bei einem Dekorationsmaler im oberschlesischen Ratibor studierte Oswald Malura ab 1926 an der Akademie der bildenden Künste in München Malerei, wo er es nach zwei Jahren zum Meisterschüler brachte. Nach Abschluss des Studiums erhielt er das Mons-Reisestipendium für begabte Akademiestudenten, das ihm einen Aufenthalt in Indien und Ceylon ermöglichte. Im Verlauf der Reise traf er Mahatma Gandhi und den Nobelpreisträger Rabindranath Tagore.

Nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnete er in Schwabing die "Galerie Malura", in der monatlich wechselnde Ausstellungen, Vorträge und Diskussionsrunden stattfanden. Ende der 1950er Jahre erbaute sich Malura in Oberdießen bei Landsberg am Lech das „Atelier am Hang“. 1977 erwarb Malura in Oberdießen ein altes Bauernhaus, das er renovierte und als „Haus der Begegnung“ zu einem „Kulturtreffpunkt für Gleichgesinnte im Geiste“ umgestaltete. In diesem Haus in Oberdießen, Mühlweg 2, besteht seit 1993 das Malura-Museum. Es wird von der 2003 gegründeten Oswald-Malura-Kunststiftung betrieben, der sein Sohn Andrew Malura vorsteht.

Andrew Malura kam 1997 aus Utah, USA nach Deutschland und übernahm die Pflege seines Vaters. Er erfüllte den Lebenswunsch seines Vaters und seiner Stiefmutter und gründete die Oswald-Malura-Kunststiftung neu. Die Stiftung soll den Erhalt des Museums sicher stellen und im Sinne des Malers junge Künstler unterstützen. Er lebt jetzt im ehemaligen Atelierhaus seines Vaters. Kenntnisreich und mit viel Liebe zum Werk seines Vaters führt er durch die Ausstellung.


Ulrike Turner

   

Kulturforum München-West   Jahr 2013