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Vortrag von Katharina Petzoldt, MA

Josef Flossmann, ein Bildhauer aus Pasing-Obermenzing

20.10.2013 19 Uhr im Ebenböckhaus

Eintritt 5 Euro

Anmeldung erforderlich: kulturforum.muenchen-west@web.de und 089 - 88 88 903


Kooperation:
Kulturforum München-West e.V.

Pressetext: Angela Scheibe-Jaeger

Josef Flossmann, ein Bildhauer aus Pasing-Obermenzing

Vortrag von Katharina Petzoldt, MA

Pasing - Das Kulturforum München-West veranstaltet im Rahmen des Pasinger 1250-Jubiläums einen Vortrag von Katharina Petzoldt, MA, die sich im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem Bildhauer beschäftigt.

Josef Flossmann wurde 1862 in München geboren, war als 19-Jähriger Schüler der Kunstgewerbeschule und absolvierte dann die Akademie in München. Anfangs noch von den damals in München vorherrschenden naturalistischen und historischen Kunsttendenzen geprägt, ging er in Anlehnung an Adolf von Hildebrand zu einer am klassischen Kunstideal ausgerichteten Kunst mit bereinigten Formen und klarer Linienführung über. Beeinflusst durch Adolf von Hildebrand wandte er sich vor allem der dekorativen Bauplastik zu und galt zu Lebzeiten als einer der begabtesten Vertreter dieses Fachs. Er arbeitete mit Architekten wie Theodor Fischer, Gabriel von Seidl oder Alfred Messel zusammen und wurde dafür gerühmt, seine Bauplastiken in die architektonische Gesamtform nach Inhalt und Linienführung einzupassen. Flossmanns Arbeiten zieren das Münchener Stadtbild. Er lieferte die Giebel-Figuren für das bayerische Nationalmuseum und gestaltete das Jugendstil-Steingeländer der „Bogenhauser Brücke“ mit Pflanzen- und Tierreliefs. Auch der Brunnen am Regerplatz und die großformatigen Reliefs des Bismarckdenkmals in Berg stammen von Flossmann.

Gründungsmitglied der Secession

Josef Flossmann war Gründungsmitglied der progressiven Münchener Secession, auf deren Ausstellungen er regelmäßig vertreten war. Kurz vor seinem frühen Tod mit 52 Jahren wurde Flossmann an die Münchener Kunstgewerbeschule als Professor für Bildhauerei berufen. Bereits seit 1900 führte er aufgrund seiner herausragenden kunst- und kulturpolitischen Verdienste den Titel eines bayerisch-königlichen Professors. Flossmann erhielt im Laufe seines Lebens zahlreiche Ehrungen und Orden, wie beispielsweise den 1902 vom Großherzog von Baden verliehenen „Orden vom Zähringer Löwen“ aufgrund seines außerordentlichen Engagements für die Karlsruher Jubiläumsausstellung. In Baden-Baden gestaltete Flossmann eine Jugendstil-Brunnen-Anlage in der sogenannten Gönner-Anlage des berühmten Gartenbaukünstlers Max Laeuger.

Flossmann in Pasing

Auch in Pasing gibt es Beispiele für sein künstlerisches Schaffen. Zum Beispiel die figurale Gestaltung des Eingangs des Karlsgymnasiums, der Schule am Schererplatz und der Polizeistation in dem von Josef Lang erbauten Gebäude in der Institutstraße. Den Bismarckbrunnen am Wensauer Platz hatte der angesehene Künstler der gerade gegründeten Stadt Pasing kurz vor seinem Tod 1914 geschenkt. Flossmann ist Namensgeber der Floßmann-Straße in Pasing.

Künstlervilla und letzte Ruhestätte in Obermenzing

1900 ließ er nach eigenen Entwürfen in der Marsopstraße in Obermenzing sein Atelierhaus erbauen. 1909 erfolgte der Anbau des Wohnhauses nach eigenen Plänen, an denen Theodor Fischer beratend teilhatte. In diesem Künstlerhaus wohnte später seine Tochter Marianne, eine Keramikkünstlerin, mit ihrem Mann, dem Bildhauer Josef Erber. Das Familiengrab ist auf dem Pippinger Friedhof.

Die Veranstaltung findet am Sonntag, 20. Oktober im Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 11, um 19 Uhr statt. Eine verbindliche Anmeldung ist wegen begrenzter Plätze erforderlich unter kulturforum.muenchen-west@web.de. Der Eintritt beträgt 5 Euro.


Fotos:
Büste Josef Flossmanns (Foto Angela Scheibe-Jaeger)
Figuren Kentaur und Sphinx am Karlsgymnasium (Fotos Angela Scheibe-Jaeger)
Flossmann-Haus in der Marsopstraße (Foto A. Baumbach)
Grab/Pippinger Friedhof (Foto Angela Scheibe-Jaeger)
Foto vom Vortrag (Angelaa Scheibe-Jaeger)

   

Kulturforum München-West   Jahr 2013