Liederabend Natalya Boeva „Meine Seele weinte“

Kontrapunkt Klavierwerkstatt, Dorfstraße 39/Hofgebäude, München-Obermenzing

Die Mezzosopranistin Natalya Boeva, Gewinnerin des Ersten Preises im Fach Gesang beim Internationalen ARD-Musikwettbewerb 2018, präsentiert das Programm ihrer Debut-CD, die mit BR Klassik koproduziert wurde. Kammermusik in Pasing und die Kontrapunkt Klavierwerkstatt unterstützen die Vorstellung der Debut-CD von Natalya Boeva als Kooperationspartner. Die Klavierbegleitung liegt in den Händen von Polina Spirina.

Das ausgesprochen anspruchsvolle Programm des Konzerts umfasst Kompositionen von Franz Schubert und Richard Strauss, aber auch Lieder des Vaters der modernen polnischen Musik Karol Szymanoski und der zeitgenössischen russischen Komponisten Alexander Labyrich (* 1988) sowie Dmitri Smirnow (* 1952). Die Lieder aus verschiedenen Epochen und Kulturen stehen  durch einen Leitgedanken in einem inneren Zusammenhang: Es ist die Metapher der weinenden Seele im Gedicht „Nachtgang“ von Otto Julius Bierbaum, das Richard Strauss vertont hat und das Teil des Programms ist.

Eintritt: 20 €, für Schüler*innen und Studierende 5 €.

Verbindliche Anmeldung ist erforderlich unter konzerte@klavierwerkstatt.com

Kann die Seele – also die Summe des Denkens, Fühlens, Erlebens, das den inneren Menschen, seine Identität und Individualität ausmacht – weinen? Für Natalya Boeva steht dies außer Frage, weil für sie Tränen die Ausdrucksform von Trauer, Schmerz oder auch Freude, Rührung und Mitgefühl sind. Das Programm ihrer Debut-CD nimmt die Hörerinnen und Hörer mit auf eine Reise durch Seelenzustände, auf der sich Leid in Glück, Schwere in Leichtigkeit und Schmerz in Freude verwandeln können. Das bewusste Erleben dieser Seelenzustände kann aus ihrer Sicht eine Katharsis, also eine innere Reinigung, bewirken. Der Weg durch die Nacht zum Licht nimmt der Programmatik des Konzerts das allzu Schwere, Düstere und Hoffnungslose.

Dieser Weg in die Hoffnung scheint in den Liedern von Karol Szimanowski, Alexander Labyrich und Dmitri Smirnow, die Natalya Boeva in ihr Album aufgenommen hat, noch weitgehend verschlossen. Die von ihr ausgewählten Gesänge von Franz Schubert verbinden das Leitmotiv des Todes mit der Suche nach Erlösung, die gelingen, aber auch scheitern kann. In den Liedern von Richard Strauss dagegen, die das Programm beschließen, kommt die liebende und leidende Seele schließlich zur Ruhe. Die Erlösung aus Kummer und Schmerz kann gelingen.

Die russische Mezzosopranistin Natalya Boeva absolvierte zunächst ein Bachelorstudium zur Chorleitung. Sie erhielt ihre sängerische Ausbildung in St. Petersburg und an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München, wo sie das Masterstudium absolvierte. Bereits während ihres Chorleitungs-Studiums debütierte sie am Opernhaus in St. Petersburg als Dorabella und verkörperte seitdem mehr als 25 Opernrollen. Der Internationale Musikwettbewerb der ARD wurde seit dem Jahr 2000 für das Fach Gesang acht Mal ausgeschrieben. Nur vier Mal wurde in diesem Fach ein Erster Preis vergeben. Einen davon hat sich Natalya Boeva 2018 ersungen, dazu noch den Preis für die beste Interpretation des Auftragswerks. Sie wirkt in Kammermusikproduktionen mit und ist als Liedinterpretatorin gefragt. Der BR und der SWR zeichneten ihre Liedprogramme auf. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist Natalya Boeva Ensemblemitglied des Staatstheaters Augsburg. Mehr: https://www.natalyaboeva.com/

Die exzellente Pianistin Dr. Polina Spirina erhielt ihre musikalische Ausbildung in St. Petersburg und promovierte währenddessen an der dortigen Staatlichen Universität über ein philosophisches Thema. Die Künstlerin versteht Musik als einen Weg, der die Seele berührt und Flügel verleiht, um das eigene Ich zu vervollkommnen und stets weiterzuentwickeln. Mehr: http://polinaspirina.com/